Auf Basis des Beschlusses des Ministerratsvortrags vom 4. April 2018 wurde die neue Außenwirtschaftsstrategie unter Einbindung aller relevanten Stakeholder unter Federführung von BMDW, BMEIA und WKO in einem partizipativen Prozess erarbeitet und von der Bundesregierung in der Sitzung des Ministerrates vom 19. Dezember 2018 beschlossen. Sie umfasst sieben Kapitel mit insgesamt 63 Maßnahmen zur weiteren Stärkung der internationalen Wettbewerbsfähigkeit der österreichischen Außenwirtschaft und des Wirtschaftsstandortes Österreich.
Kernpunkte dabei sind:
Kapitel 1 („Außenwirtschaftspolitik mit Perspektive"):
Erarbeitung einer Umsetzungs-Roadmap für EU-Handels- und Investitionsabkommen, um es Unternehmen zu erleichtern, die Vorteile (Zollpräferenzen, etc.), die diese Abkommen bieten, optimal zu nutzen
Ausbau der Forschungsplattform Internationale Wirtschaft (FIW) als österreichisches und zentraleuropäisches Kompetenzzentrum für anwendungsorientierte Außenwirtschaftsforschung
Kapitel 2 („Außenwirtschaftspolitik mit Werteorientierung"):
Stärkung des österreichischen Nationalen Kontaktpunkts für die OECD-Leitsätze für multinationale Unternehmen als „One-Stop-Shop" zur Unterstützung österreichischer Unternehmen bei der Wahrnehmung ihrer unternehmerischen Verantwortung im grenzüberschreitenden Geschäft
Förderung von nachhaltigen und fairen Wirtschaftspartnerschaften zwischen österreichischen Unternehmen und lokalen Partnern
Kapitel 3 („Außenwirtschaft mit Standorteffekt"):
Ausbau der Austrian Business Agency ABA - Invest in Austria zu einer Standortagentur, die auch die Anwerbung von Fachkräften betreibt
Schaffung einer Kooperationsplattform zur Vernetzung von KMU mit Industrieunternehmen, um es Start-ups und KMU zu erleichtern, auf Auslandsmärkten Fuß zu fassen und bei internationalen Großprojekten zum Zug zu kommen
Vorantreiben der Internationalisierung der dualen Ausbildung unter besonderer Berücksichtigung der Bedürfnisse österreichischer Unternehmen vor Ort, Export des österreichischen Systems der dualen Ausbildung
Weiterentwicklung des österreichischen Investitionskontrollmechanismus zum effektiven Schutz der öffentlichen Sicherheit und Ordnung bei der Übernahme österreichischer Unternehmen durch Personen oder Gesellschaften aus EU-Drittstaaten
Kapitel 4 („Außenwirtschaftspolitik mit Schwerpunkten"):
Ausbau der österreichischen Präsenz in Wachstumsmärkten durch eine entsprechende Ausrichtung der österreichischen Auslandsnetzwerke und eine strategische Verdichtung der Unterstützungsprogramme für österreichische Unternehmen
Gezielte politische Unterstützung auf Regierungsebene, insbesondere für strategische Großprojekte
Definition systematischer Länder-Branchen-Schwerpunkte im Rahmen des „go-international"-Förderprogramms zur zielgerichteten Unterstützung der österreichischen Unternehmen
Aufbau einer „Business Intelligence Plattform" für globale Infrastrukturprojekte, um österreichischen Firmen verbesserte Informationen zu Projekten zu ermöglichen
Kapitel 5 („Außenwirtschaftspolitik mit Zukunftsorientierung"):
Unterstützung österreichischer Unternehmen, besonders KMU, bei der Nutzung digitaler Absatzkanäle
Ausbau des österreichischen Netzwerks in globalen Innovationshubs
Ausweitung des Startup-Förderprograms GIN (Global Incubator Network) in Richtung China
Kapitel 6 („Außenwirtschaftspolitik mit aktiver Kommunikation"):
Modernisierung der Lehrpläne (insbesondere für Geografie und Wirtschaftskunde), um jungen Menschen frühzeitig die Möglichkeit zu geben, sich mit aktuellen Entwicklungen rund um Wirtschaft und insbesondere Außenwirtschaft auseinanderzusetzen.
Faktenbasierte Öffentlichkeitsarbeit unter Einbindung der Wirtschaft als Beitrag für eine konstruktive und rationale öffentliche Debatte
Kapitel 7 („Außenwirtschaftspolitik mit effizienter Abstimmung"):
Einrichtung eines Koordinationsgremiums aller staatlichen und wirtschaftlichen Stakeholder zum Informationsaustausch und zur bestmöglichen Abstimmung außenwirtschaftlich relevanter Maßnahmen
Weiterentwicklung von „go-international" unter Berücksichtigung der Empfehlungen der aktuellen Evaluierungsstudie im Hinblick auf eine Vereinfachung der Instrumente bzw. Bündelung der Maßnahmen
Schaffung eines Meta-Portals für den internationalen Online-Auftritt Österreichs
Vereinheitlichung des Außenauftritts der relevanten Stakeholder zur Stärkung des Wiedererkennungswertes Österreichs